Erste Hilfe bei Koliken

Tritt eine Kolik auf, kann sie zur Belastung werden für die ganze Familie. Besonders leidet aber natürlich das Baby. Um ihrem kleinen Liebling zu helfen und seine Schmerzen zu lindern, können sie einige einfache Maßnahmen umsetzen.

Geduld bei langfristiger Kolik

Auch wenn es manchmal hart ist und die Nerven blank liegen, Geduld ist in den meisten Fällen ausreichend, um eine Kolik zu überstehen. Die kritische Phase ist meist nach dem dritten Monat überstanden. Daher heißt es einfach durchhalten und sich gegenseitig als Familie zu unterstützen. Wenn der Partner sich mal für eine Viertelstunde um das Baby kümmert, hat man Luft zum Durchatmen und kann wieder neue Kraft tanken.

Der Arztbesuch bei heftiger Kolik

Bei einer starken Kolik sollte man einen Arzt und eventuell auch eine Hebamme konsultieren. Gemeinsam kann dann abgeklärt werden, ob vielleicht eine schwerwiegende Ursache für die Schreiattacken besteht. In einem solchen Fall kann dem Säugling dann direkt geholfen werden. Sollte keine gesundheitsschädliche Problematik bestehen hilft der Arztbesuch aber auch und beruhigt die Eltern zumindest in dieser Hinsicht.

Viele Fachleute können darüber hinaus auch Empfehlungen zu homöopathischen Mitteln und Therapien aussprechen, die in einigen Fällen zur Linderung führen.

Erste Hilfe bei akuten Koliken

In akuten Fällen versprechen viele Maßnahmen sofortige Linderung, die sie allesamt mit ihrem Baby ausprobieren sollten:

  • Eine sanfte Bauchmassage

Das Bäuchlein des Babys ganz sanft im Uhrzeigersinn mit dem Zeigefinger zu massieren kann Verkrampfungen lösen. Viele verwenden hier auch ein verträgliches Öl, wie zum Beispiel Kümmelöl. Bei der Massage sollte natürlich nur sehr wenig Druck auf das Bäuchlein ausgeübt werden. Ein gutes Indiz für die Wirkung ist die Reaktion des Babys auf die Berührungen. Ist diese Reaktion positiv, sollte man mit der Massage fortfahren.

Kleine Mengen Tee, direkt nach der Mahlzeit, können ebenfalls dabei helfen Verkrampfungen zu lösen und haben auch einen vorbeugenden Effekt. Die verabreichte Menge sollte dabei etwa bei 50ml liegen.

  • Pflanzliche Präparate aus der Apotheke

Einige Präparate zeigen eine sofortige Wirkung und können je nach Schwere dosiert werden. Vor der Anwendung sollte aber auf jeden Fall der Kinderarzt konsultiert werden.

  • Der Fliegergriff

Mit einem warmen Kissen (Kirchkernkissen sind besonders gut geeignet) kann man den sogenannten Fliegergriff anwenden. Hierbei legt man das Baby vorsichtig mit dem Bäuchlein auf den Unterarm und hält es zwischen den Beinen mit der Hand fest. Das Kissen liegt dabei zwischen dem eigenen Unterarm und dem Babybäuchlein. Das Köpfchen ruht in der Ellenbogenbeuge. Nun drückt man das Baby sanft gegen den eigenen Körper.

  • Allgemein mehr körperliche Nähe und Bewegung

Es konnte mehrfach festgestellt werden, dass Babys, die in Tüchern lange am Körper der Mutter getragen wurden, seltener an Blähungen leiden. Generell beruhigt die Nähe zum Elternteil auch.

Auch Zäpfchen bewirken bei manchen Babys eine Linderung. Hier sollte man ebenfalls zuerst einen Arzt konsultieren.

  • Schaum im Fläschchen vermeiden

Säuglingsmilch sollte nach dem Aufschütteln so lange stehen gelassen werden, bis sich der Schaum zurückgebildet hat. Auch der schaumige Rest der Flüssigkeit sollte nicht verabreicht werden.

  • Die richtige Babyflasche

Spezielle Anti-Kolik Fläschchen wurden ebenso von vielen Müttern als hilfreich eingeschätzt. Verschiedene Mediziner sprechen sogar von bis zu 80% weniger Koliken.