Was sind Koliken?

Eine Kolik beschreibt bei Säuglingen unkontrollierte Schreiattacken und Unruhe. Diese können auch bei ansonsten gesunden Babys auftreten und sind in bestimmten Phasen der Kleinkindentwicklung vollkommen normal.

 

Was ist eine Drei-Monats-Kolik?

Der Name Drei-Monats-Kolik bezieht sich auf den Zeitraum in dem Koliken bei Säuglingen auftreten können. In der Regel beginnt die Drei-Monats-Kolik im Alter von zwei bis vier Wochen und endet nach drei bis vier Monaten. Es gibt auch Fälle in denen sich der Zeitraum auf bis zu neun Monate ausdehnen kann, aber diese sind eher selten. Geprägt ist eine Drei-Monats-Kolik von heftigem und lang anhaltendem Schreien und erhöhter Reizbarkeit. Diese täglich auftretende Symptomatik ist für Eltern häufig unerklärlich, verschwindet aber auch ebenso unerklärlich wieder nachdem die Kolik überstanden ist.

 

 

Woran erkennt man eine Säuglingskolik?

Im Mittel schreien gesunde Babys etwa zwei Stunden täglich. Für Babys ist dies ein wichtiges und wirksames Mittel, um mit ihrer Umwelt zu kommunizieren. Ein schreiendes Baby ist also vollkommen normal. Erst, wenn die Schreiattacken dieses Maß überschreiten und an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen auftreten, kann man von einer Säuglingskolik sprechen. Statistisch betrachtet leiden etwa 20 bis 30 Prozent aller Säuglinge an einer Kolik. Diese äußert sich durch:

  • Langanhaltende Schreianfälle
  • Heftige Ausprägung der Anfälle
  • Wirkungslose Beruhigungsversuche
  • Hochrotes Gesicht
  • Händchen sind zu Fäusten geballt
  • Auftreten meist am späten Nachmittag oder Abend
  • Beim Weinen wird der Rücken durchgedrückt und das Baby zieht die Beine an
  • Blähungen treten beim Weinen auf
  • Nervosität und Ruhelosigkeit beim Füttern

 

Woher kommt die Kolik beim Baby?

Die Ursachen für das Auftreten einer Säuglingskolik sind bis heute nicht eindeutig geklärt. Viele verschiedene Faktoren werden dafür verantwortlich gemacht, die zusammenwirkend eine Kolik auslösen können. Seit etwas mehr als 50 Jahren wird der Frage nach dem Auslöser bereits nachgegangen, wobei sich die meisten Experten einig sind, dass es sich um Faktoren handelt, die häufig auf die Verdauung des Babys einwirken. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Nahrungsunverträglichkeit beim Säugling
  • Ungeeignete Ernährung der Mutter bei gestillten Babys
  • Schlechte Fütterungstechnik, die zum Verschlucken von Luft führt und Blähungen erzeugt
  • Überangebot an Nahrung
  • Allergien und Intoleranz

Aber auch andere Gründe können zum Entstehen einer Kolik beitragen:

  • Das Nervensystem des Säuglings ist noch nicht ausgereift
  • Rauchen während der Schwangerschaft bzw. Rauchen in Umgebung des Babys
  • Allgemeine Regulationsstörungen

 

Wie ernst muss man Koliken nehmen?

Weinen schadet dem Baby erst einmal nicht. Wie bereits erwähnt, ist es das Kommunikationsmittel für Säuglinge in dem Alter. Eine Kolik ist daher nur ein Stressfaktor für Mutter, Vater und Kind. Um sich als Elternteil zu beruhigen, kann es sinnvoll sein den Arzt aufzusuchen und von ihm abklären zu lassen, ob es sich tatsächlich um eine harmlose Kolik handelt und nicht um etwas Ernstzunehmendes.

Problematisch kann eine Kolik für das Baby erst werden, wenn diese so stark ausgeprägt ist, dass gesundheitsschädliche Begleiterscheinungen entstehen oder gar die Ursache für die Kolik darstellen. Als Elternteil kann man schwerwiegende Probleme daran erkennen, dass Entwicklungsstörungen auftreten und Beschwerden wie Fieber, Durchfall und Erbrechen hinzukommen. Auch Veränderungen der Schrei-Charakteristik, wie Dauer und Klang, können auf ein zwingend behandelbares Problem hindeuten.